
Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es früh los mit der rund einstündigen Fahrt in den Jostedalsbreen Nationalpark. Der Jostedalsbreen gilt als grösster Gletscher Europas und der Nigardsbreen ist die Gletscherzunge auf der einen Seite dieses Gletschers. Schon die Hinfahrt war ein schönes Naturschauspiel. Erstaunlicherweise war das Wetter besser als die norwegischen Wetterfrösche vorausgesagt haben. Auf dem Parkplatz angekommen, konnten wir zwischen einem sehr steinigen und eher schwierigen ersten Wegstück oder der Abkürzung per Boot entscheiden. Wir entschieden uns für die Herausforderung des Fussweges. Nach rund 3 Kilometer steht man vor diesem gigantischen Gletscher.

Uns hat es aber auch nachdenklich gestimmt, denn wie auch beim Aletschgletscher ist die Klimaveränderung unverkennbar und ein stetiger Begleiter. Uns überraschte wie viel Eis der Fluss unter dem Gletscher davonschwemmte. Aber der Gletscher, seine Umgebung und auch die tossenden Wassermengen, vom Gletscher wie auch von den umliegenden Wasserfällen sind echt imposant. Dieser kleine Umweg war es definitiv wert! Ach ja: auf dem Rückweg haben wir den letzten Teil dann per Boot hinter uns gebracht; auch eine tolle Erfahrung zu hören wir im hellblauen Wasser die Eisschollen an den Bootsrumpf prallen.


Da wir gut in der Zeit waren, haben wir uns entschieden uns Richtung Geiranger aufzumachen. Irgendwann kam dann der Regen doch noch. Doch zu unserem Erstaunen zeigte die Webcam des Geirangerfjordes Besucher ohne Regenschirme. Also doch durchfahren bis… uns ein sehr freundlicher Polizist stoppte. Merke Dir: Tempomat fahren in Norwegen ist super möglich; doch vergesse ihn bei einem 150 Meter-Stück(!) einer 60er-Zone nicht rauszunehmen! Bussen in Norwegen sind richtig teuer! Nach diesem unliebsamen Erlebnis wurden wir dafür belohnt, dass der Regen aufhörte. Und dann die letzten Meter hinunter zum Geiranger ist in eine wunderschöne Landschaft eingebettet. Und dann dieser atemberaubende Blick au den Geiranger-Fjord! Nicht zu glauben, dass so weit im Landesinneren immer noch Meer ist! Und dann stand doch da einfach noch ein Kreuzfahrtschiff. Muss man definitiv gesehen haben!


Durch die lange Fahrt war es schon Abend und daher waren alle Campingplätze ausgebucht! Alle? Nein, Nicole fand am anderen Ufer des Geiranger einen super Stellplatz! Zwar muss man zuerst um den grossen Campingsplatz in Geiranger fahren und nachher, wenn die feste Strasse aufhört, muss man den Mut haben einfach weiterzufahren. Eine grandiose Aussicht in einem ganz kleinen Campingplatz belohnt uns und schliesst einen Tag mit ganz vielen tollen Erlebnissen und Eindrücken.
Morgen schlafen wir aus, bevor es über die bekannte Trollstigen geht.
